Verein für Heimatkunde Gunzenhausen e.V.

Nachrichten

Die Felsenkeller von Gunzenhausen

Vortragsveranstaltung am 26. März mit Lothar Hiemeyer

Seit Jahren erforscht der gebürtige Gunzenhäuser Lothar Hiemeyer, der lange Zeit Prokurist bei Huber & Riedel war und heute in Würzburg lebt, die Gunzenhäuser Gastwirtschaften und Brauereien vom Mittelalter bis 1945. Er will die Ergebnisse seiner umfangreichen Recherchen in einem Buch veröffentlichen. Einen Vorgeschmack gab er bereits 2017, als er auf einer Veranstaltung des Vereins für Heimatkunde über die Gasthäuser referierte und dabei die Zuhörer regelrecht in seinen Bann zog. Nun folgt der zweite Vortrag, der den Schwerpunkt „Felsenkeller in Gunzenhausen“ hat. Er ist am Dienstag, 26. März, um 19.30 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“.

Er geht auf die erste urkundliche Erwähnungen ein, äußert sich über die Verwendung der Keller, ihre  Unterscheidung und geht auf die Biertransporte  und die Nutzung durch die Brauereien ein. Wie er herausgefunden hat, gab es vom 17. Jahrhundert an 23 Kelleranlagen. Einige Standorte sind heute noch vorhanden und können begangen werden, andere sind längst geschlossen oder verschüttet. Einst hatten die Keller eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Auf den Sommerkellern  gab es z.B. Kegel-Wettbewerbe und andere Vergnügungen mehr. Lothar Hiemeyer präsentiert alte Pläne und Fotos. Zu etlichen Kellern  haben sich bis heute lustige Anekdoten gehalten.  Unser Foto zeigt einen Biertransport zum Röschelskeller (mit Johann Friedrich Röschel)  in einer historischen Ansicht.

 

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Als Glockenexperte gefragt

Knappe 22 Minuten dauert der Guss einer 140 Zentner schweren Kirchenglocke, aber vor dem Ende eines Glockengusses steht buchstäblich der Schweiß der Gießer, von denen es in Deutschland nur noch ganz wenige gibt. Unvorstellbare  1100 Grad werden erreicht bevor das Teil aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn acht Tage lang abkühlt und die finalen Arbeiten erledigt werden können.

Günter L. Niekel, der Muhrer Ruhestandspfarrer, widmet sich seit mehr als vierzig Jahren dem Glockenguss, vielmehr der Glockenzier, wie Schriften und Ornamente auf der Glocke genannt werden. Vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen erzählte der Geistliche von seinem ausgefallenen Hobby, in das seine ganze Familie involviert ist. Eigentlich war für ihn der Brand der Ostheimer Kirche im Jahr 1986 die Initialzündung.  Fortan galt sein Interesse dem mächtigen Geläut, das im 9. Jahrhundert den Mönchen in den Klöstern im Tageslauf eine feste Struktur gab. Die Glockengussform, wie man sie heute kennt, ist allerdings erst im 15. Jahrhundert entstanden.

Der „Glockenpfarrer“, wie Niekel auch respektvoll genannt wird, hat bisher rund 400 Glocken verziert. Er ist Partner aller Gießereien in Deutschland, sein kreativer Rat wird von Kirchenvorständen ebenso geschätzt wie von den handwerklichen Fachleuten.  Der Guss einer Glocke ist oftmals das Ergebnis einer langen Planungszeit, denn  nicht immer sind die Vorstellungen vom ersten Moment an deckungsgleich. Die Experten unterscheiden zwischen der großen Christusglocke, der etwas kleineren Patroziniumsglocke  und der Heilig-Geist-Glocke.  Von der Entwurfszeichnung, die er mittels Knetgummi auf eine sieben Millimeter starke Platte überträgt,  bis zum Gips- und Wachsabdruck können Wochen und Monate vergehen. Inschriften mit bis zu 400 Buchstaben und Zeichen hat Niekel schon aufgetragen, und Probleme hat es nie gegeben. Dass sie aber auch auftreten können, hat sich beim Guss der Glocken für die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden gegeben. Dort mussten alle wieder abgenommen werden, denn sie waren zum Läuten ungeeignet. Grund: die Reliefs waren zu dick. Hätten die Sachsen den Franken Niekel gefragt, sie hätten sich den ganzen Ärger sparen können. So aber war die Arbeit von drei Monaten umsonst.  Auch die hochstehende Vertreterin des Landesdenkmalamts in München hätte sich den Gang ins schweizerische Asyl ersparen können, wäre sie Niekels Rat gefolgt, als es galt, nach eineinhalbjährigem Streit den richtigen Platz für eine neue Glocke auf dem Weiltinger Glockenturm zu finden.  „Nicht nachgeben!“ – das ist für ihn seither im Umgang mit behördlich legitimierten Fachleuten zur Losung geworden.

Eingangs des Niekel-Vortrags berichteten Vorsitzender Werner Falk, Schatzmeister Hans Minnameyer und Revisor Rüdiger Schmidt aus dem Vereinsleben, das von der Herausgabe des Jahrbuches „Alt-Gunzenhausen“ sowie Vortragsveranstaltungen und den „Samstagsexkursionen“ bestimmt wird. Erfreulich hat sich die Mitgliederzahl entwickelt, so dass der 140 Jahre Verein zuversichtlich in die Zukunft schauen kann.

 

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Termine für 2019

Nachdem das Jahrbuch 73 mit einer durch die Post verursachten Verzögerung zugestellt wurde streben wir den neuen Aufgaben des Jahres 2019 zu.

Die erste Vortragsveranstaltung mit Pfarrer i.R. Günter L. Niekel ist am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr im Gasthof "Adlerbräu" in Gunzenhausen. Unser Beiratsmitglied referiert über "Die Entstehung einer Kirchenglocke". Niekel hat seit 1987 an die 400 Glocken konzipiert und bis zur Fertigstellung begleitet. Eine steht sogar im Olympiastadion von Barcelona, eine andere in Uganda. Es ist sicher höchst spannend zu erfahren, welche Arbeitsschritte notwendig sind bis eine Glocke gegossen ist.

An diesem Abend wollen wir auch unsere Jahreshauptversammlung mit den Berichten des Vorsitzenden Werner Falk und des Kassiers Hans Minnameyer durchführen. Das geht aber in aller Kürze vor sich. Neuwahlen stehen erst wieder in zwei Jahren an.

Auch ein zweiter Vortragsabend ist bereits fest terminiert. Am Dienstag, 26. März, um 19.30 Uhr referiert Lothar Hiemeyer aus Würzburg über "Die Sommer- und Felsenkeller in Gunzenhausen" (ebenfalls "Adlerbräu"). Aus seinem letzten Vortrag über "Die Gaststätten von Gunzenhausen bis 1945" wissen wir, dass er ein gründlicher Forscher ist, der alle Daten exakt fixiert. Wir dürfen uns also auf einen kurzweiligen Abend freuen.

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73. Jahrbuch erschienen

Elf Beiträge von zwölf Autoren umfasst das neue Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“. Es ist mit 336 Seiten so umfangreich wie keine der 72 vorausgegangenen Publikationen.  Vorsitzender Werner Falk anlässlich der Vorstellung des Buches im Rathaus: „Der Verein für Heimatkunde schätzt sich glücklich, den Stamm seiner Verfasser immer wieder mit neuen Autoren ergänzen zu können.“  Das Buch ist im örtlichen Buchhandel erhältlich.

 Die Bearbeitung und Koordinierung der Beiträge lag in den Händen von Schriftleiter (und 2. Vorsitzenden) Werner Mühlhäußer. Als Stadtarchivar sitzt er quasi an der Quelle und pflegt den Kontakt zu den Autoren.  Der Vereinsvorsitzende dankte bei der Übergabe des ersten Exemplars an Bürgermeister Karl-Heinz  allen Autoren und auch den Sponsoren:  der Stadt Gunzenhausen, der Hirschmann-Stiftung,  der Mittelfrankenstiftung des Bezirks, dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und der Sparkasse Gunzenhausen.

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Von der Gruft zum Porno-Autor

Umfangreicher denn je ist das neue Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, das in den nächsten Wochen erscheinen wird.  Es enthält zwölf Beiträge von elf Autoren zu historisch interessanten Themen. Vorsitzender Werner Falk: „Das 73. Jahrbuch unseres Vereins seit 1924 ist somit ein Rekord.“ Werner Mühlhäußer, Schriftleiter der Publikation und zugleich 2. Vorsitzender des Vereins, koordiniert die Beiträge der Autoren und bearbeitet sie, damit sie Druckreife bekommen. Ihm dankte Vorsitzender Werner Falk für das hohe Maß an Engagement: „Dass er zugleich Stadtarchivar ist, bedeutet für uns einen riesigen Vorteil. Er ist nahe dran an den Autoren und deren Themen.“

Die Reihe seiner „Samstagsexkursionen“ setzt der Verein heuer fort. Wie Vorsitzender Werner Falk auf der vergangenen Vorstands- und Beiratssitzung im Gasthaus „Altes Rathaus“  ankündigte, werden 2019 Neuendettelsau, Heilsbronn, Muhr am See (Schloss) und Schwabach angepeilt. Zudem stehen im bevorstehenden Winterhalbjahr zwei Vorträge auf dem Programm.

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