Verein für Heimatkunde Gunzenhausen e.V. | Gegründet 1879
Nachrichten
Historie auf 480 Seiten
Schriftenreihe „Alt-Gunzenhausen“ erscheint seit 100 Jahren
Zwar später als sonst, aber dafür umso eindrucksvoller präsentierte der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen sein 78. Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“. 18 Autoren sind mit 21 Beiträgen in dem 480 Seiten starken Buch vertreten. Im örtlichen Buchhandel kann es für 25 Euro erworben werden.
Anlass für eine öffentliche Vorstellung des Bandes war das 100-jährige Jubiläum der Schriftenreihe, die 1923 sozusagen aus der Taufe gehoben wurde, und zwar von den bekannten Gunzenhäuser Heimatkundlern und Historikern Dr. Heinrich Eidam, Dr. Heinrich Marzell und Pfarrer Hermann Claus.
Vorsitzender Werner Falk dankte anlässlich des Empfangs im Haus des Gastes vor 60 Gästen Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der dem Verein sehr wohlwollend gegenübersteht, gewährt jährlich einen ansehnlichen finanziellen Zuschuss. Ohne diese Hilfe wäre die Herausgabe der Publikation schlechterdings nicht möglich. Wörtlich: „Wir wollen uns als Verein in der Bedeutung für die Stadt nicht überhöhen, dürfen aber feststellen, dass das jährliche Erscheinen des Jahrbuchs auch im Interesse der Stadt liegt, denn wir ergänzen die Tätigkeit des Stadtarchivs.“
Stadtarchivar Werner Mühlhäußer fungiert im Verein als 2. Vorsitzender und Schriftleiter. Im letzten Jahr war er durch Veranstaltungen im Jubiläumsjahr „1200 Jahre Gunzenhausen“ stark gefordert. Deshalb hat sich die Herausgabe des Jahrbuches 2023 um einige Monate verzögert.
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz äußerte seinen Dank an Vorsitzenden Werner Falk und die Mitglieder der Vorstandschaft und des Beirats. Es sei beachtlich, was in 100 Jahren geleistet wurde. Er zeigte Respekt, dass der Wunsch der Gründer, die Erstausgabe von "Alt-Gunzenhausen" möge viele Nachfolger finden, dank der Anstrengungen in vielen Jahrzehnten in Erfüllung gegangen ist. Seine Anerkennung galt Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, der mit großem Engagement im Jubiläumsjahr 2023 in Erscheinung getreten ist.
Mühlhäußer, zugleich 2. Vorsitzender des Vereins und Schriftleiter, stellte den Gästen (unter ihnen weilten Landratsvize Werner Baum, Bezirksrat Hans Popp und der neue evangelische Dekan Christian Aschoff) den umfangreichen Band vor und ging auf jeden der 21 Beiträge ein. Die Autoren sind: Prof Dr. Georg Seiderer (1200 Jahre Gunzenhausen), Arnd Kluge (Archäologische Schlaglichter zur frühen Stadtgeschichte), Siglinde Buchner (Die Stadt unter der Herrschaft der Nürnberger Burgrafen/Die burggräflich-nürnbergischen Vögte in Gunzenhausen/Die markgräflichen Amtmänner), Wolfgang Osiander (Osiander über Osiander), Werner Kugler (Heidenheimer Traubuch), Werner Neumann (Nachtwächter von Gunzenhausen), Dr. Joachim Schnürle (Pfarrer Christoph Titius von Laubenzedel 1641-1703), Wolfgang Pfahler (Kirchenbücher erzählen Geschichten/Gunzenhausen im Spiegel der Kirchenbücher), Dr. Daniel Schönwald (Bestattungen in der Walder Gruft), Thomas Freller (Gunzenhausen in alten Reisebeschreibungen), Lothar Hiemeyer (Familie Faulstich in Gunzenhausen), Werner Mühlhäußer (200 Jahre Sparkasse), Wilfried Jung (Der jüdische Lehrer Simon Krämer), Manuel Grosser (Das Kino etabliert sich in Gunzenhausen), Monika Wopperer (Anfänge der SPD in Gunzenhausen), Werner Somplatzki (Flugblattaktion im SMG 1968), Judith Raab (Das Fränkische Seenland und die Künstliche Intelligenz), Werner Falk (Gunzenhäuser Lebensbilder). Dazu veröffentlicht der „Falk-Report“ einen gesonderten Beitrag.
Musikalisch begleitete die Buchvorstellung das „Pfahler-Sextett“ (Max und Almut Pfahler sowie ihre Kinder Sebastian, Christian, Katharine und Christina). Es intonierte u.a. ein Werk des Gunzenhäuser Musikmeisters Otto Scheuernstuhl.
Im Anschluss war bei einem Umtrunk im Foyer des Haus des Gastes allen die Gelegenheit gegeben, sich näher kennenzulernen und über die veröffentlichten Themen zu reden. Dazu gab es Frankenwein vom Weingut Reinhard Kirch in Volkach-Fahr und den edlen Gerstensaft aus der Spalter Stadtbrauerei.
Zum Eintrag: Alt-Gunzenhausen | Heft 78 / 2023
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (Dritter von links) dankte den Autoren Werner Somplatzki, Dr. Daniel Schönwald, Siglinde Buchner, Werner Mühlhäußer, Judith Nebert, Thomas Freller, Monika Wopperer, Manuel Grosser, Lothar Hiemeyer und Werner Falk (von links nach rechts). Foto: Birgit Franz